Abstract: |
Die Suche nach einem Einfluss von Ultraschall auf das Kernspinsystem in weicher Materie ist eine spannende Aufgabe. Nachdem in den 50er Jahren gezeigt werden konnte, dass in homogenen Flüssigkeiten die hohe Moleküldynamik eine effektive Kopplung zwischen Ultraschall und Spinsystem verhindert, wurden Messungen dazu weitgehend eingestellt.
Einige theoretische Arbeiten deuten mittlerweile darauf hin, dass es Wechselwirkungsmechanismen gibt, die trotzdem eine Kopplung ermöglichen, wenn komplexe Moleküle oder
kolloidal gelöste Partikel mit magnetischen Eigenschaften in der Flüssigkeit vorhanden sind.
Doch im Vergleich zu typischen Experimenten an Festkörpern, wird in Flüssigkeiten nur
eine schwache Beeinflussung des Spinsystems erwartet. Experimente dazu liefern bislang
widersprüchliche Ergebnisse. In dieser Arbeit wird untersucht, warum keine eindeutigen
experimentellen Daten vorliegen und gezeigt, dass bei Messungen an Flüssigkeiten eine
Reihe von Einflüssen auftreten, die in Konkurrenz zur Ultraschall induzierten Relaxation
oder Sättigung des Kernspinsystems stehen. Es werden Lösungen vorgeschlagen, wie man
in einer empfindlichen NMR-Messapparatur den Ultraschalleinfluss bestimmen kann und
wie man Resonanzexperimente am Magnetresonanztomographen durchführen kann. Erste
Messungen mit den vorgestellten Aufbauten werden präsentiert und es wird nachgewiesen,
dass magnetische Nanopartikel Ultraschall an das Proton-Kernspinsystem koppeln können |