Kombination von MRT und Ultraschall

Das systematische Abtasten der Körperoberfläche ist das wahrscheinlich älteste Hilfsmittel in der Diagnostik und wird heutzutage unter dem Begriff Palpation immer noch regelmäßig und erfolgreich - z.B. in der Orthopädie oder Brustkrebsvorsorge - eingesetzt. Die mit dieser Methode detektierbaren mechanischen Gewebeveränderungen basieren jedoch auf dem subjektiven Eindruck des  Untersuchers und können zudem nur oberflächennah ertastet werden.

Unser Ziel ist es, Ultraschall als "maschinellen Tastsinn" zu nutzen, damit sowohl reproduktiv, als auch in größeren Tiefen gemessen werden kann.

Ultraschallpulse einer Länge von 20 ms und einer Frequenz von ca. 2,5 MHz werden genutzt, um durch die Schallstrahlungskraft eine Gewebeauslenkung zu erzielen. Im Gewebe stellt sich unmittelbar ein Kräftegleichgewicht zwischen der wirkenden Schallstrahlungskraft und einer Rückstellkraft des Gewebes ein. Diese Rückstellkraft hängt dabei von der elastischen Kopplung des Gewebes an jedem Punkt ab. Somit spiegelt die resultierende Auslenkung neben der gewählten Ultraschall-Intensität (1-30 W/cm2) auch die elastischen Eigenschaften wieder. Zur Visualisierung und quantitativen Messung dieser Gewebeverschiebungen wird eine bewegungssensitive Sequenz in einem Magnetresonanztomographen genutzt. Der in Phasenbildern dargestellte Grauwert kann dabei direkt in eine Verschiebung umgerechnet werden.

Nach heutigem Kenntnisstand ist diese Methode medizinisch unbedenklich und schmerzfrei. Auf ionisierende Strahlung kann genauso wie auf Kontrastmittel verzichtet werden.

Die notwendige Ultraschallleistung liegt unterhalb der strengen FDA-Grenzwerte (Food and Drug Administration: behördliche Lebensmittelüberwachung und die Arzneimittelzulassungsbehörde der USA).

Von den statischen und dynamischen Magnetfeldern der MRT gehen bei Beachtung der Sicherheitshinweise keine Gefahren aus.